Wenn das Leben ein Märchen wäre…

… dann hätten wir dieses Spiel wohl gewonnen. Doch leider hat uns das Leben trotz 60 Minuten Kampfes nicht mit der dramatischen Wendung zum Guten belohnt, wie man das aus einschlägigen Märchen kennt.

Doch fangen wir von vorne an. So (oder so ähnlich) hatte Trainer Sander die Truppe auch auf das Spiel eingeschworen: Vergesst letztes Wochenende, wir starten heute in die Saison!

Und entgegen dem, was sich den Zuschauern letztes Wochenende bot, traten die Recken der SSG auch mit fulminanter Energie und einem starken Willen auf die Platte. Sie machten in den ersten Minuten klar, dass das hier für den Gegner – mit Polizei SV immerhin ein ehemaliger Verbandsligist kein Zuckerschlecken werden würde. Die SSG blieb die ersten 15 Minuten in Führung.

Nun geschahen zwei wichtige Ereignisse. Zunächst konnte Polizei SV ihr erstes und einziges 7-Meter Tor erzielen und vier Minuten später bekam der boshafte Bartsch eine 2-Minuten-Strafe. Auch hier kam es zu einem 7-Meter, welcher unser leistungsstarker Lindenau parierte. Ab diesem Zeitpunkt war er in ihren Köpfen! Und 7-Meter wurden für die Polizei SV eher zu einer Strafe, als zu einer Torchance. 

Leider verging den Schützen der SSG für ganze neun Minuten das Werfen von Toren. Wie der sachkundige Sander später zusammenfasste, hatten alle, durch die Bank weg, ihre schlechten Aktionen an diesem Tag und man kann bedauerlicherweise nicht alles mit Kampfgeist wettmachen. Als es dann Richtung Halbzeit ging, berappelte sich die Mannschaft wieder. Sie konnte den Vorsprung der Gegner durch ein Tor durch unseren nachahmenswerten Neezow auf 10:11 kurz vor der Halbzeitpause verkürzen.

Aufmerksame Beobachter der bisherigen Saison in der Stadtliga B dürfte beim Blick auf dieses Ergebnis auffallen, dass etwas anders als sonst war. Entgegen der bisherigen Spiele, welche alle mit 30 Toren und mehr von beiden Seiten abgeschlossen wurde, war dies hier nicht der Fall. Das lag zum einen an der sehr gut funktionierenden Abwehr der Schönlinge aus der SSG und dann noch an den bereits erwähnten Fauxpas aller im Angriff.

Nach einer feurigen Ansprache ging es nun in die zweite Halbzeit. Unsere Jungs starteten mit der bewährten Aufstellung, mit der sie auch in die erste Halbzeit gegangen waren, und ließen sich hier nicht die Butter vom Brot nehmen. Minute um Minute, Tor um Tor wurde gekämpft. Auf unserer Seite wurden die 7-Meter zielsicher durch unseren Nachhaltigkeitsexperten Neezow weiterhin verwandelt und die Gegner fluchten bei jedem für sie gepfiffenen, da die 7-Meter 3, 4 und 5 allesamt neben das Tor gesetzt wurden.

Indessen sah es so aus, als würde die SSG sich doch noch belohnen. Ganze dreimal erzielten sie den Ausgleichstreffer, doch es reichte nie, um in Führung zu gehen und so die Stimmung mit in den Sieg zu tragen.

In der 55. Minute stand es gerade 19:20 und es gab noch eine 2-Minuten-Strafe für die Gegner. Das könnte der Moment sein, das Ruder nochmal rumzureißen. Leider gelang es in dieser Zeit kein einziges Mal das Tor zu treffen aus Sicht der Humboldtianer. Schlimmer noch, der Polizei SV gewann diese Unterzahl mit einem Tor und erhöhte kurz nach Vollzähligkeit erneut, um in der 58. Minute mit drei Toren in Führung zu gehen.

Strategiefuchs Sander nahm eine Auszeit und heizte den Jungs nochmal ordentlich ein. Mit der Manndeckung sollten sie das letzte Fünkchen Hoffnung noch einmal in die Hand nehmen. Ungünstigerweise versandete diese Hoffnung und es ging mit einem Schlussstand von 20:23 in die Kabinen.

Somit bleiben Märchen wohl Märchen und wir schreiben die Geschichte dann bei der Rückrunde lieber wieder selbst!

SSG Humboldt: Lindenau (Tor), Röhle (Tor), Körnig (2), Kaps (2), Bartsch (1), Dessau (3), Neetzow (7/3), Herrschel (1), Nerlich (3), Haeske (1), Sander (Trainer)

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