Wie Humboldt einmal lernte, das Visier zu schließen

Sankt-Martins-Tag im beschaulichen Willmersdorf, die SSG Humboldt trat gegen den Mitabsteiger BSV 92 an, mit dem Ziel, weiter ohne Minuspunkte die Tabellenführung zu halten. Im Spiel zuvor hatte die zweite Mannschaft der SSG Humboldt klar gegen die Zweite von BSV gewonnen, insofern sollte das ein gutes Omen sein. Weniger gut war, dass mit Herrschel und Becker zwei Leistungsträger verletzt länger auf der Bank Platz nehmen mussten, als sie es wahrscheinlich geplant hatten. Gute Besserung an dieser Stelle.

Nun aber blicken wir auf das Spiel der Ersten: Von Anfang an gab es für beide Mannschaften eins auf die Laterne, volles Tempo, viele Tore, ein Kampf mit offenem Visier und ohne Deckung. Dabei musste die SSG Humboldt feststellen, dass dem BSV das besser lag. So vergab Kunert in der dritten Minute von der Siebenmeterlinie die Chance zur frühen Führung, und auch die Abwehr von Humboldt fand so gar keinen Zugriff. Der Rückraum von BSV konnte machen, was er wollte, und teilweise frei durchgehen, ohne gestört zu werden. Auch in den Abschlüssen blieben die Gastgeber konstanter und spielten sich Tor für Tor einen soliden Vorsprung heraus.

Nach 15 Minuten führte BSV beim Stand von 10:6 mit vier Toren, bis zwei Strafen innerhalb von zehn Sekunden dazwischen kamen. Plötzlich standen nur noch vier Willmersdorfer Feldspieler auf der Platte, mit einer offensiven Manndeckung konnten die Humboldtianer sich wieder ran kämpfen und kurze Zeit später sogar erstmals in Führung gehen. Den Halbzeitstand von 14:15 markierte ein verwandelter Siebenmeter von Dähne, der in diesem Spiel zielsicher an den Strich stapfte und auch sonst ein überragendes Spiel machte.

Die zweite Hälfte begann wieder mit sehr viel Tempo und auf den ersten Blick musste man befürchten, dass die SSG wie schon zu Beginn unter die Räder kommen würde. Humboldts Angriff-Abwehr-Wechsel auf einer Position nutzte der BSV dazu, um Angriffe schnell auszuspielen und wieder in Führung zu gehen.

Doch in dieser Hälfte sollte einiges anders laufen: Lindenau, der die ersten dreißig Minuten wenig gegen die Würfe der Gastgeber ausrichten konnte, machte diesen das Leben nun richtig schwer und parierte mehrere freie Würfe. Vorne zeichnete sich vor allem Bannas aus, der sieben Tore erzielte; auch Dähne traf weiter und störte in der Abwehr den Aufbau der Gastgeber entscheidend. 

So konnte sich die SSG in der 40. Minute erfolgreich absetzen, und auch als Bartsch erneut erfolgreich seinen patentierten Heber übers Tor setzte, ärgerte er sich zumindest so sehr über sich selbst, dass er als Übersprungshandlung drei Tore erzielte. Die klare Führung gaben die Humboldtianer schließlich auch nicht mehr aus der Hand und konnten einen 26:32-Sieg einfahren.

Am 19.11. steht nun das Spitzenspiel den den VfL Lichtenrade II an, Anwurf ist um 17:15 Uhr in der Wartiner Straße.

SSG Humboldt: Lindenau, Stamer (beide Tor), Dessau (1), Christ (3), Bartsch (6), Neetzow, Kertzscher (1), Kunert (4), Jäkel (2), Lehmann (2), Dähne (6/3), Bannas (7)

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