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Wie nach dem Absturz die Hoffnung kam

Ach Leute, was war das für eine Saison?

Keine geile, muss man sagen.

Ein bahnbrechendes Ereignis rüttelte die Grundfesten der SSG Humboldt ordentlich durch. Immer noch unfassbar traurig, aber wahr – der Abstieg der ersten Mannschaft von der Stadtliga in die Bezirksliga.

In mehreren Gruppentherapiesitzungen stellte sich also Spieler, Trainer, Abteilungsleiter und Bierwärte existenzielle Fragen: Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin? Und wer besorgt das Bier für all die Leute?

Nun denn, die SSG Humboldt wäre nicht die SSG Humboldt, wenn sich am Horizont nicht schon ein Hoffnungsschimmer andeuten würde, aber dazu später mehr. Erstmal zu dem eigentlichen Anlass dieses Berichts: das alljährliche Turnier der SSG Humboldt.

Der Morgen des 17. Juni, irgendwo in Ost-Berlin, allein historisch betrachtet Stand das Turnier also unter einem guten Stern, um später in den Geschichtsbüchern erwähnt zu werden. Es nahmen teil: fünf Männermannschaften (OHC Bernstadt, SG Narva Berlin, SSG Humboldt I, SSG Humboldt II, Humboldt Allstars) und drei Frauenfrauschaften (OHC Bernstadt, Szczecin, Pro Sport Berlin).

Ein Highlight konnten die Schlachtenbummler aus ganz Berlin und darüber hinaus schon am Anfang des Tages erleben: Humboldt Allstar Björn traute sich im zweiten Spiel des Turniers aus dem Tor heraus und versuchte sich als Feldspieler. Das führte zu folgender Situation: Tempogegenstoß gegen die Allstars, Björn sprintet zurück, sieht seinen Torhüter parieren, springt in den Kreis, um den Abpraller ins Aus zu schlagen – und versenkt ihn stattdessen im eigenen Tor. Für den Torschützenkönig reichte es damit zwar nicht, dafür konnte er sich später über die Goldene Ananas freuen.

Im Laufe des Turniers stellte sich heraus, das zumindest bei den Frauen die Kräfteverhältnisse klar verteilt waren: Pro Sport Berlin dominierte jedes Spiel, Szczecin und Bernstadt nahmen sich jedoch den olympischen Gedanken zu Herzen und spielten mit .

Bei den Männern zeichnete sich hingegen eine komplizierte Konstellation ab: Da die Gäste aus Szczecin keine Männermannschaft stellen konnten, gab es keine K.O.-Runde; die Wertung ging nach einem Ligasystem. Und an der Tabellenspitze wurde es eng: Bernstadt, Narva, Humboldt I, auch die Allstars konnten nach den ersten Spielen noch Turniersieger werden.

Während vor der Halle die Würste auf dem Grill und das Bier in den Bäuchen landete, wurde es in der Halle knirschig: Humboldt I verlor mit einem Tor gegen die Allstars, war es das jetzt gewesen mit dem Pokal? Denn Bernstadt sackte Sieg für Sieg ein.

Und mit fortschreitendem Bierkonsum gewannen die Spiele an Unterhaltungswert und auch Dramatik. Humboldt II konnte zwar kein Spiel für sich entscheiden, kämpfte dennoch mit dem Mut eines Kneipenschlägers um jedes Tor.

Titelverteidiger SG Narva zeigte sich in guter, aber nicht überragender Tagesform. Nach zwei Niederlagen flogen sie zwar aus dem Titelrennen, aber lieferten dankenswerterweise Schützenhilfe für Humboldt I. Mit einem knappen Sieg gegen die Allstars landeten nur Bernstadt und Humboldt I letztendlich auf Platz 1. Der direkte Vergleich entschied: Der diesjährige Sieger des Männerturniers kam aus Berlin.

Hier einmal Schwarz auf Weiß die Ergebnisse des Turniers:

Siegerinnenmannschaft

Pro Sport Berlin

Siegermannschaft

SSG Humboldt I

Beste Spielerin
Kalitun M’Bye, Pro Sport Berlin

Bester Spieler
Jan Farwick, Humboldt Allstars

Torschützenkönigin
Lina Euchler, Pro Sport Berlin

Torschützenkönig
Anton Karpe, SG Narva Berlin

Beste Torhüterin
Milena Gorska, Szczecin

Bester Torhüter
Jan Lindenau, SSG Humboldt I

Vielen Dank an alle Organistoren und helfenden Hände und durstigen Kehlen. Das Turnier war für uns ein voller Erfolg; wir haben außerdem euer Feedback gehört und werden für kommendes Jahr noch an ein paar Stellschrauben drehen.

Und jetzt die gute Nachricht: Durch die Freundschaft, die sich zwischen der SG FES und der SSG Humboldt im Laufe der Saison entwickelt hat, konnten wir unser Leid teilen und daraus etwas Neues schaffen. Beide erste Mannschaften mussten in dieser Saison aus der Stadtliga absteigen, die bekannten und geschätzten Trainer Sander und Nolden verpflichteten sich dazu, weiter bei der SSG Humboldt zu bleiben und zogen einen Großteil der FES Spieler zu uns. Wir werden stärker und wachsen weiter, um in der nächsten Saison mit neuer Energie anzugreifen.

Herzlich willkommen also bei der SSG Humboldt, wo ihr von nun an die zweifelhafte Ehre habt, eure Namen in lustigen Spielberichten zu lesen.

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